Ein Besuch in Colcamar und Quillillic

Heute Nachmittag habe ich mich wieder einmal auf den Weg nach Colcamar gemacht. Ich bin aber nicht bis nach Colcamar gefahren, sondern nur nach San Isidro, ein Dörfchen, das auf halber Strecke liegt. Dort habe ich dann Madre Ingkie und Madre Julia getroffen. Wir sind dann von Haus zu Haus gegangen und haben geschaut wie viele Menschen in dem Dorf leben und welche Sakramente sie haben. Es war nicht immer ganz einfach die Häuser zu finden bzw. zu erreichen, einmal mussten wir auch den Utcubamba überqueren, was nur auf einer Seilbahn mit Gondel möglich war. Am späten Nachmittag hat uns dann ein Combi aus Chacha mit nach Colcamar genommen.

Abends hatten wir wie immer eine Messe und ich durfte Gitarre spielen. In Colcamar ist die Messe einfach total schön und es macht mir immer wieder Spaß dort Gitarre zu spielen. Nach dem Gottesdienst gab es noch Abendessen und dann gingen wir auch schon ins Bett.

Am nächsten Morgen bin ich um 4:30 Uhr aufgestanden und um 5:00 Uhr haben wir uns theoretisch mit den Jugendlichen von Colcamar getroffen. Naja, ich muss zugeben, dort ist die Pünktlichkeit noch nicht so ganz angekommen, aber um 5:30 Uhr waren dann alle 12 Jugendlichen versammelt und wir machten uns zu Fuß auf den Weg nach Quillillic, ein nahegelegenes Dorf. Dort sollte heute ein Treffen der Gemeinde stattfinden. Eigentlich läuft man von Colcamar nach Quillillic 3 Stunden. Aber wir hatten Glück, nach einer halben Stunde Fußmarsch kam ein leerer Viehtransporter und das Glück hielt an, denn er fuhr bis nach Quillillic und nahm uns alle mit. In Quillillic angekommen verlies und dann unser Glück ein wenig. Die Jugendlichen von Colcamar hatten verschiedene Programmpunkte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene vorbereitet. Zuerst teilten wir uns auf und gingen von Haus zu Haus um die Leute in die Kirche einzuladen. Dabei wurde mir wieder einmal bewusst wie hart die Realität auf den Dörfern ist und dass es keine Seltenheit ist, wenn ein junges Mädchen mit 18 oder 20 Jahren schon 2 Kinder hat. Wenn sie Glück hat wohnt sie sogar mit dem Vater der Kinder zusammen.

 

Danach warteten wir an der Kirche auf die Dorfbewohner, aber zur eingeladenen Zeit waren wir leider alleine. Nach und nach kamen dann aber doch noch einige Kinder, aber dabei blieb es dann auch. Jugendliche und Erwachsene zeigten kein Interesse. Wir sangen, spielten und malten mit den Kindern. Zur Mittagszeit bekamen wir ein leckeres Mittagessen und danach feierten wir mit den Kindern und einigen Dorfbewohnern einen Wortgottesdienst. Danach liefen wir bis nach Chocha und schauten uns dort ein Fußballspiel an. Wir warteten auf den Combi von Colcamar, weil heute der erste Samstag im Monat ist und an diesem Samstag die Schwestern in die anliegenden Dörfer gehen um dort Wortgottesdienst zu feiern. Ich blieb mit Madre Claudia in Chocha und durfte dort auch Gitarre spielen. Wir feierten einen sehr schönen Gottesdienst und fuhren danach mit dem Combi wieder nach Colcamar. In Colcamar gab es dann noch Abendessen und später war ich hundemüde und glücklich als ich in meinen Bettchen lag. Am nächsten Morgen musste ich schon um 5 Uhr aufstehen, da um  5:30 Uhr der Combi nach Chacha fuhr, zurzeit wird die Straße nach Colcamar saniert wird, daher gibt es den ganzen Tag keine Durchfahrt. 

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