Einweihung des Wasserprojektes in Nuevo Chachapoyas

Heute haben wir uns auf den Weg in ein Dorf, namens Nuevo Chachapoyas, gemacht. Mit dabei waren Fabian und ich, sowie Edgar und Andreas vom Consejo der Alianza. In diesem Dorf hat die Alianza die notwendigen Materialien für die Wasserversorgung bereitgestellt. Dieses Projekt wurde vor ungefähr einem Monat beendet und wir wurden zur Einweihung eingeladen. Also machten wir uns am Freitagmorgen um 4:00 Uhr auf den Weg in Richtung Mendoza. Von dort aus sind es dann nochmals ca. 3. Stunden Fahrt mit dem Auto. Aber wir konnten nicht den ganzen Weg mit dem Auto zurücklegen, da es auf der Strecke einen Erdrutsch gab. Somit stellten wir das Auto in einem nahegelegenen Schopf unter. Danach wurden alle notwendigen Utensilien über den Erdrutsch geschaffen und auf der anderen Seite wartete schon ein Auto, das uns mitnahm. In Rio Verde endete dann unsere Fahrt. Ab jetzt gab es keine befahrbare Straße mehr. Zuerst überquerten wir einen Fluss mit einer Seilbahn und danach wurden unsere Sachen auf Pferde geladen und wir ritten mit den Pferden 3 Stunden bis nach Nuevo Chachapoyas. Der Weg bis nach Nuevo Chachapoyas ist landschaftlich wirklich wunderschön, da dieses Gebiet schon zum Regenwald gehört. Darum war es natürlich auch richtig heiß und wir waren alle froh als wir endlich in diesem Dorf angekommen waren und duschen konnten. Wasser gibt es ja inzwischen in Nuevo Chachapoyas. Wir wurden sehr freundlich empfangen, es gab Papaya und Ananas zu essen. Die sind hier wirklich richtig lecker, da diese hier auch angebaut werden und nicht 100 von Kilometern zurücklegen müssen bis sie endlich einmal verzehrt werden können.

 

Die Häuser in Nuevo Chachapoyas sind alle aus Holz gebaut und das Dorf liegt sehr Idyllisch, wie ihr auf den Fotos sehen könnt. Außerdem gibt es hier so gut wie keinen Storm. Lediglich eine Minderheit der Häuschen haben eine kleine Solarzelle auf dem Dach, die dann nachts für ungefähr 2 Stunden Strom liefert. Aber ich muss auch ehrlich zugeben, dass es eine wirklich spannende Erfahrung ist, ein Wochenende ohne Strom zu leben. Da es nachts angenehm warm ist, kann man sich auch raus setzten und diese Idylle die in diesem Dorf herrscht einfach einmal genießen. Und das es gar kein Licht gibt stimmt auch nicht ganz, es gibt eine ganze Menge von Glühwürmchen J Zudem gibt es auch keine richtigen Klos im Dorf. Es ist einfach ein Plumsklo. Ich muss schon sagen, ich kam mir mindestens 60 Jahre zurückversetzt vor. Aber naja, es war ganz nett, auch einmal das Klo mit sehr vielen Schnacken und anderen Krabbeltieren zu teilen. Nachts habe ich dann aber doch den Wald bevorzugt.

 

Nachdem wir uns dann ein wenig ausgeruht hatten gab es erst einmal etwas zu essen und am Abend war dann die Einweihung des Wasserprojektes. Es wurden viele Reden gehalten und zur offiziellen Einweihung wurde dann eine Champagner Flasche kaputtgeschlagen. Danach gab es ein leckeres Essen und später wurde getanzt und Bier getrunken.

 

Am nächsten Tag schauten wir uns dann das Wasserprojekt der Alianza genauer an. Mit einigen Männern aus dem Dorf zogen Fabian und ich los in den Urwald. Andreas konnte uns leider nicht begleiten, da er Probleme mit seinem Fuß hatte. Ich kann euch sagen, Wege gibt es dort nicht, da geht es wirklich quer durch den Urwald und das ist ab und zu gar nicht so einfach. Aber es ist auch sehr faszinierend, da man durch Kaffeplantagen läuft und an Häusern vorbeikommt, bei denen ich mich manchmal schon frage, wie die Menschen dort leben können. Es steht einfach ein Haus mitten in einer Plantage umgeben von Felder und Früchten. Ich denke, das ist sicher auf der einen Seite sehr schön zum Leben, aber auf der anderen Seite ist es sicherlich auch Tag für Tag eine neue Herausforderung. Nun, wieder zurück zum Wasserprojekt. Die Menschen in Nuevo Chachapoyas haben also Wassertanks an den Fluss gebaut und es wurden Wasserleitungen gezogen. In Nuevo Chachapoyas hat jedes Haus einen Wasseranschluss bekommen. Einige Häuser haben das in Form einer Dusche und andere in Form eines Waschbeckens realisiert. Für mich war dies wirklich sehr erstaunlich wie man in so kurzer Zeit ein so großes Projekt realisieren kann. Ich bin davon überzeugt, dass die Alianza durch diese Unterstützung den Menschen das Leben in Nuevo Chachapoyas ein wenig erleichtert hat.

 

Auch den Gesundheitsposten in Nuevo Chachapoyas durften wir ausprobieren. Wir hatten gleich zwei Patienten mitgebracht. Andreas und Fabian nahmen beide eine medizinische Behandlung in Anspruch. Wie schon erwähnt hatte Andreas Probleme mit seinem Fuß und Fabian sehr große Probleme mit seinem Magen. Aber das war ja alles kein Problem. Für jeden Schmerz gab es dann einfach eine Spritze und Fabian durfte dann auch noch eine Art Tee trinken, die seinem Magen helfen sollte.

 

Nach einem sehr spannenden und interessanten Wochenende machten wir uns dann am Sonntag wieder auf den Rückweg nach Chachapoyas. Als Dankeschön schenken uns die Bewohner von Nuevo Chachapoyas eine ganze Menge von Früchten und Tieren, wie Hühner oder Truthähnen. Somit ist jetzt auch unser Weihnachtsessen gesichert. :) 
Natürlich war der Erdrutsch noch nicht beseitigt, sondern noch viel größer geworden. Wir mussten somit alles Essen wie Tiere auf die andere Seite schaffen, bis unsere Fahrt dann weiter ging. Schlussendlich kamen wir zwar müde aber sehr zufrieden in Chachapoyas an.

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